Sicherlich kennst du die Redewendung: „Das ist ein fauler Kompromiss!“.
Vielleicht benutzt du sie ja selbst. Erinnerst du dich daran, wann du sie zuletzt angewandt hast oder wann du sie benutzt?
Für gewöhnlich sprichst du von einem faulen Kompromiss, wenn in einer Konfliktsituation eine Einigung erzielt wird, bei der eine der Streitparteien den sprichwörtlich Kürzeren zieht, ohne es zu merken. Oder zu einem späteren Zeitpunkt dahinterkommt.
Das Vertrauen wird zerstört
Was passiert dann? Das vermeintliche Vertrauensverhältnis, das durch den Kompromiss aufgebaut wurde, ist zerstört. Oftmals kommt man sich vom anderen über den Tisch gezogen vor. Wie fühlst du dich dabei?
Verzicht verursacht Mangel
Der Kompromiss ist per Definition eine Möglichkeit der Konfliktlösung, bei der jede Partei auf einen Teil der gewünschten Forderung verzichtet. Und genau hier geht es doch schon los. Wessen Verzicht ist größer? Wer gibt eher klein bei? Gibst Du mehr nach oder doch der andere?
Dieses „Geschmäckle“ entsteht bei jedem Kompromiss.
Früher oder später bereust du es, den Kompromiss geschlossen zu haben. Und warum? Weil dein Verzicht nun doch einen Mangel verursacht.
Vergiss Kompromisse, kreiere Konsens
Kompromisse lauern überall. In deiner Beziehung. In deinem Job. Ob es die Urlaubsplanung oder die Wohnungseinrichtung ist. Ob es der Kompromiss bei der Gehaltsverhandlung oder Projektplanung ist. Bei der Nachfolgeregelung, bei der Aufteilung des elterlichen Hauses unter Geschwistern. Vollkommen egal.
Plötzlich bist du irgendwo im Urlaub, wo du gar nicht sein willst. Plötzlich ist der Streit mit deinen Geschwistern um das Ausbezahlen des Erbanteils gerichtsreif. Plötzlich bist du nicht der eigentlich neue Geschäftsführer, sondern Marionette deines Vorgängers.
Die Liste lässt sich schier unendlich fortsetzen. Doch das muss nicht sein. Vergiss den Kompromiss, kreiere Konsens.
WIN-WIN-für beide Parteien
Konsens bedeutet das Erreichen einer WIN-WIN-Situation für beide Parteien, ohne dass eine Partei auf etwas verzichten muss. Du glaubst das gibt es nicht? Doch!
Beispielsweise arbeiten Mediatoren mit dem sogenannten „Konsens-Modell“.
Das Grundprinzip dieses Modells ist es, Gemeinsamkeiten, sogenannte übergeordnete gemeinsame Ziele, Themen, Anliegen, Bedürfnisse, zu finden. Dann werden die darin liegenden Konflikte, Emotionen, Vorwürfe und Forderungen (egal ob positiv oder negativ) betrachtet. Erst dann wird gelöst, was es zu lösen gibt.
Auf diese Art und Weise fällt es leichter eine Erfolgsbilanz der Einigungen zu erstellen.
Hol dir Hilfe!
Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Es ist nicht leicht, wenn Du in einem Konflikt steckst, die Neutralität und/oder Objektivität zu behalten. Es ist sogar fast unmöglich. Weil wir Menschen emotional sind (und das ist gut so). Doch im Streit hilft das nicht wirklich weiter. Was auch OK ist.
Hol Dir einfach Hilfe. Bevor du wegen eines ungerechten Erbteils in einen nicht mehr lösbaren Familienstreit gerätst. Bevor die Firma kurz vorm Kollaps steht, weil doch keine Einigung bei der Nachfolgeregelung stattfindet. Bevor Projekte scheitern, weil Projektbeteiligte nicht miteinander klarkommen. Auch diese Liste lässt sich ohne Aufwand weiterführen.
Genau für solche und viele weitere Fälle macht es Sinn, sich an einen zertifizierten Mediator zu wenden, der genau weiß, mit welchen Methoden und welchem Einfühlungsvermögen er dich und deinen Streitgegner zu einem Konsens begleiten kann.
Und by the way:
Günstiger als Streits vor Gericht auszufechten ist es allemal. Gewöhnlich teilen sich die Streitparteien die Kosten der Mediation. Gerichtskosten, deine Anwaltskosten sowie die Kosten des Anwalts der Gegenseite entfallen.
Wenn du noch mehr zu Mediation wissen möchtest oder ein konkretes Thema hast, lass uns sprechen.
Schreibe mir gern eine kurze Nachricht!
Bis dahin, bleibe gesund!
Frank Voigt