In meinem letzten Beitrag habe ich die Ergebnisse einer Studie der ICF vorgestellt.
Eine Studie, die herausgefunden hat, dass sich durch Mentoring und Coaching 70% der Arbeitsleistung, 57% des Zeitmanagements und 51% der Teamfähigkeit verbessern. Und ganz „nebenbei“ die  Mitarbeitenden selbstbewusster und kommunikationsfähiger werden.

Doch wie funktioniert das Ganze?

Dein Wille muss da sein
Wenn du als Unternehmer:in oder Führungskraft willst, dass deine Mitarbeitenden zwar mehr leisten, sich aber um Gottes Willen bloß nicht selbstbewußter und kommunikativer verhalten sollen, dann lass die Finger vom Unternehmens-Coaching.
Behalte deine Lemminge und Deine Hamster in ihren Rädern. Das funktioniert auch, die Frage ist nur wie lange?

In jedem Unternehmen arbeiten die unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Mit ganz unterschiedlichen persönlichen Voraussetzungen. Und dabei meine ich nicht die rein fachlichen Qualifikationen. Jeder Mensch bringt seine Geschichte mit ins Unternehmen. Seine Muster, seine Prägungen, seine Ängste.

Soweit logisch, oder?

Willst du dein Unternehmen weiter entwickeln, dann investiere auch in die Persönlichkeits-(weiter)-Entwicklung deiner Mitarbeitenden. Wie sollen die denn deine Unternehmensentwicklung mitgehen, wenn sie in ihren Hamsterrädern hängen und du jetzt noch mehr von ihnen willst?

Vertrauen in Person und Prozess
Im Bereich Mentoring/Coaching ist das gegenseitige Vertrauen zwischen dir und dem Mentor/Coach und deinen Mitarbeitenden zum Mentor enorm wichtig. Ich erlebe es tatsächlich, dass Kollegen zwar die Mitarbeitenden betreuen, dann jedoch detailliert an das Management reporten, weil die ja schließlich die finanzielle Investition tragen.

Meines Erachtens ist das der größte Fehler, den ein Mentor machen kann. Was mit dem Mentee besprochen wird, bleibt auch dort.

Entweder ist eine Vertrauensbasis seitens Auftraggeber da oder nicht. Inhalte der Persönlichkeitsentwicklung gehen keinen etwas an. Es zählt das Ergebnis.

Jetzt weißt du, dass Wille und Vertrauen die Basis für die gemeinsame Mentoring-Arbeit sind. Das ist mir an dieser Stelle nochmal wichtig zu erwähnen. Das sind die Grundlagen für Erfolgsgeschichten. Eine dieser Stories schreibe ich dir jetzt noch. Weitere Beispiele folgen in den nächsten Beiträgen.

Wie Peter wieder kreativ arbeiten kann
Peter (übrigens sind die Namen frei erfunden) ist Teil eines 10-köpfigen Support-Teams. Er hat in seinem Job sehr viele Herausforderungen für interne Kunden zu lösen. Jeder will am liebsten seine Lösung sofort haben. Zu mir sagte Peter: „Frank, weißt du, ich würde gerne richtige Lösungen bieten und nicht jedesmal „Fire-Fighting“ betreiben. Aber für die richtigen nachhaltigen Lösungen brauche ich etwas mehr Zeit. Da muss ich kreativ sein können.“

Gemeinsam haben wir dann herausgearbeitet, dass es möglich wäre, die kreativen Lösungen zu finden und zu bieten. Peter setzt sich jedoch bei jeder Anfrage selbst unter Druck, diese so schnell wie möglich abzuarbeiten. „Ich muss es meinen Kunden doch recht machen“. Klar soll er auch,  aber nicht zwingend im Akkord. Und warum tut er es schließlich immer und immer und immer wieder? Weil er nicht „Nein“ sagen kann.

Nachdem Peter erkannt hat, dass ein „Nein“ ihm die Zeit für nachhaltige Lösungen verschafft, war er erstmal total aufgelöst. Ein richtiges Dilemma. Die Zeit, welche er für gute nachhaltige Lösungen braucht, hat er nicht. Und warum? Nur weil er nicht „Nein“ sagen kann. Denn in ihm steckt die Prägung, dass ein „Nein“ Ablehnung bedeutet. Ein Nicht-geliebt-werden. Die Angst vor Ablehnung. Und genau dieses Thema haben wir gemeinsam bearbeitet.

Jetzt kann Peter seine Arbeit gelassener gestalten. Die Kunden bekommen ihre Probleme gelöst. Die Kundenanfragen sind sogar weniger geworden. Warum? Weil Peter kein Fire-Fighting mehr betreibt, sondern nachhaltige Lösungen für die Probleme schafft. Er hat sich quasi selbst die Zeit für sein kreatives Arbeiten geschaffen. Die Kunden sind begeistert, er steckt nicht mehr in seinem Hamsterrad und das gesamte Team hat eine bessere Supportquote.

Klingt gut, oder?

Lies das nächste Mal, wie ein einziges CEO-Mentoring die gesamte Unternehmung positiv verändert hat.

Bis bald
Frank